Schlossverein hofft auf Baubeginn

Mittwoch, 23.12.2015 | Sächsische Zeitung

Noch steht die Genehmigung für die Sanierungpläne für Schloss Struppen aus.

 

Struppen. Die Sanierungspläne für das Schloss in Struppen nehmen Gestalt an. Die Planungsunterlagen für das Vorhaben sind fertig erstellt und beim Bauamt zur Genehmigung eingereicht, bestätigt Jürgen Söcknick vom Vorstand des Schlossvereins. Gibt die Behörde grünes Licht, kann die Gemeinde als Besitzer des Schlosses Fördermittel beantragen. Der Verein hofft, noch im ersten Halbjahr des kommenden Jahres eine Rückmeldung vom Amt zu haben.

Auch beim Verein selbst gibt es Neuigkeiten. Er heißt jetzt ganz offiziell Schlossverein Struppen. Bisher war er unter dem Namen Kunst- und Handwerkerforum eingetragen, wurde von den meisten allerdings als Schlossverein bezeichnet. Außerdem ist der Verein in den Freundeskreis Schlösserland Sachsen eingetreten. Davon erhofft er sich neue Kontakte und eine weitreichendere Vermarktung des Schlosses. Dieses will der Schlossverein als Kultureinrichtung wiederbeleben. (cb)

28.10.2015 | Sächsische Zeitung

Mit Adelheid zu Besuch in Struppen

Ein Bild des Malers Louis Ferdinand von Rayski war jetzt im Schloss Struppen zu sehen – dank eines großen Zufalls.

Ein Schätzchen der sächsischen Kunstgeschichte: Heidi Schweizer vom Schlossverein und Rayski-Nachfahre Friedrich-Gert von Seydewitz mit dem Gemälde „Adelheid von Boxberg“. © Marko Förster

Von Carina Brestrich

 

Struppen: Mit ihren blauen Augen und den rötlichen Pausbäckchen ist sie ein richtiges Schätzchen. Adelheid von Boxberg war gerade fünf Jahre alt, als ihr berühmter Onkel, der Maler Louis Ferdinand von Rayski, sie malte. Anlässlich seines 125. Todestages war das Bild jetzt im Schloss Struppen zu sehen. Zur Verfügung gestellt hatte es Friedrich-Gert von Seydewitz. Der 79-Jährige aus Tharandt ist ein Nachfahre des zu seiner Zeit gefragten Porträtmalers und Vorreiters des Impressionismus. Für den Schlossverein, der sich um die Sanierung des Denkmals bemüht, hat Rayski eine große Bedeutung. Im Alter von 14 Jahren war der Künstler zu einem Neujahrsbesuch bei seinen Verwandten im Schloss Struppen zu Gast. Dass er nun geehrt wird, darüber freut Friedrich-Gert von Seydewitz, der selbst sehr an der Familiengeschichte interessiert ist: Viele Jahre hatte er etwa dafür gekämpft, die Adelheid zurück in den Familienbesitz zu holen. Seit der Nachkriegszeit hing das goldgerahmte Gemälde im Kunsthistorischen Museum in Görlitz. Bei einem Besuch dort entdeckte Heidi Schweizer vom Schlossverein den echten Rayski – und zwar wenige Tage vor seiner Abholung: „Wir hatten großes Glück. Denn durch diesen Zufall ist dann der Kontakt zu Herrn von Seydewitz zustande gekommen“, sagt Heidi Schweizer.

Der Adlige war aber nicht der einzige Blaublüter, der jetzt im Schloss Struppen zu Besuch war. Für eine kleine Ausstellung zum Gedenktag hatte der Schlossverein mehrere Werke Rayskis zusammengetragen – natürlich nur als Kopie. Sie zeigen vorrangig Persönlichkeiten aus dem damaligen sächsischen Adel und geben einen Einblick, warum Louis Ferdinand von Rayski als Porträtmaler am Hofe so beliebt war.

Der Schlossverein wird Rayski in den kommenden Monaten noch auf andere Weise ehren. Er wird im Schloss ein Rayski-Zimmer einrichten. „Wir sind noch dabei, den Raum herzurichten, und hoffen, im Frühjahr fertig zu sein“, sagt Heidi Schweizer. Dort werden dann auch die Kopien von Rayskis Gemälden einen Platz finden. Nur die kleine Adelheid, die wird darunter nicht zu finden sein. Die nämlich hat Friedrich-Gert von Seydewitz wieder mit nach Hause genommen.

Die Rayski-Ausstellung ist noch einmal zu sehen am Sonntag, 1. November, von 14 bis 16 Uhr, im Schloss Struppen.

22.10.2015 | Sächsische Zeitung

Gedenken an einen Star-Maler

Das Schloss ist verbunden mit einem bekannten Porträtkünstler – das wird morgen gefeiert.

Louis Ferdinand von Rayski war einer der bekanntesten Maler seiner Zeit. Das Bild zeigt ihn im Selbstporträt. © Klassik Stiftung Weimar

Struppen. Das Schloss Struppen hat sein Alleinstellungsmerkmal gefunden: Louis Ferdinand von Rayski, einer der bedeutendsten Porträtmaler des 19. Jahrhunderts. Vor allem beim sächsischen und fränkischen Adel gefragt, war er viel unterwegs. Auch nach Struppen, wo seine Verwandten im Schloss lebten, verschlug es den Künstler. Anlässlich seines 125. Todestag ehrt ihn der Schlossverein, der sich um den Erhalt des Denkmals kümmert, mit einer besonderen Gedenkstunde.

Dass Rayski Struppen besucht hat, hatten die Mitglieder des Schlossvereins Stuppen immer vermutet. Der Beweis war allerdings schwer zu finden. Erst ein Tipp aus der Kunstbibliothek Dresden half. Er führte den Verein ins Kupferstichkabinett. „Dort lag ein bis dahin ein unbeachtetes Aquarell, das Rayski 1820 anlässlich eines Neujahrsbesuchs im Schloss malte“, erklärt Heidi Schweizer vom Schlossverein. Eine Kopie des Bildes wird morgen bei der Gedenkstunde an den Verein übergeben.

Auch ein echter Rayski ist dann zu sehen: Nachfahren des Malers, die Familie von Seydewitz, präsentieren das Bild „Adelheid von Boxberg“ – ein echtes künstlerisches Schätzchen, das die fünfjährige Nichte von Rayskis zeigt. Außerdem erfahren die Gäste Interessantes aus der Familiengeschichte der von Rayskis, die sogar eng mit der der Cranachs verbunden ist. (cb)

Die Gedenkstunde zum 125. Todestag von Rayskis: Freitag, 23. Oktober, 19 Uhr im Schloss Struppen.

14.07.2015 | Sächsische Zeitung

Ein märchenhafter Abend

Tanzen unter freiem Himmel: Der Schlossverein lud jetzt zum ersten Sommernachtsball in den Hof des Struppener Schlosses ein.

Foto: © Daniel Förster

Eine lauschige Sommernacht, ein eindrucksvoll beleuchtetes Schloss und ein festlich geschmückter Hof: Unter freiem Himmel und in märchenhafter Atmosphäre wurde zum ersten Sommernachtsball am Schloss Struppen gefeiert und getanzt. Organisiert hatte den Ball der Schlossverein Struppen. Neben einem Programm mit Feuershow, Feuerwerk und Showtanz erwartete die Gäste auch ein Buffet: „Es war eine tolle Atmosphäre. Und mit dem Wetter hatten wir auch Glück“, berichtet Vereinsmitglied Günter Schweizer.

Für seine Veranstaltungen wagt sich der Schlossverein gern an Neues. Nur ein paar Gäste mehr hätte sich der Verein für seine Ball-Premiere gewünscht. Schließlich fließt der Erlös aus den Veranstaltungen des Schlossvereins in die Sanierung des Struppener Schlosses.

Vor der Gründung des Vereins vor acht Jahren stand das Schloss viele Jahre leer. Künftig soll es für Konzerte, Lesungen und Ausstellungen genutzt werden. Dazu will die Gemeinde, die Eigentümer ist, Fördermittel beantragen. (cb)

02.07.2015 | Sächsische Zeitung

Ein Schloss für Kreative

Der Schlossverein will Kunst und Kultur nach Struppen holen. Zuerst aber muss weiteres Sanierungsgeld her.

Damit wieder Leben einzieht: Der Schlossverein um Heidi Schweizer und Dirk Ihlenfeldt setzt sich seit acht Jahren für die Sanierung des Struppener Schlosses ein. Foto: Steffen Unger

Von Carina Brestrich

 

Das Schloss Struppen gleicht einer dekorierten Baustelle: Glänzende Lüster hängen zwischen freigelegten Elektroleitungen, stattliche Geweihe zieren löchrigen Putz. Es wirkt, als hätte der einstige Schlossbesitzer die Schmuckstücke einfach zurückgelassen. Aber weit gefehlt: „Nichts davon stammt aus dem Schloss. Wir haben die Stücke geschenkt bekommen“, sagt Heidi Schweizer. Sie gehört zum Kunst- und Handwerkerforum Schloss Struppen, kurz Schlossverein. Dieser kümmert sich schon länger um die Wiederbelebung und Sanierung des Struppener Wahrzeichens. Und tatsächlich: Seinem Ziel, das Schloss als Kultureinrichtung für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist der Verein jetzt einen Schritt näher.

Das Schloss selbst ist in Besitz der Gemeinde. Bis sich der Schlossverein vor acht Jahren gründete, stand es viele Jahre leer. Zuvor hatte es eine wechselvolle Geschichte durchgemacht. So war der Renaissancebau einst unter anderem Soldatenknaben-Erziehungsanstalt, nach dem Krieg Umsiedlerquartier und zum Schluss, bis Mitte der Neunziger, Wohnhaus und Kindergarten. „Seinen Schlosscharakter hat das Schloss schon vor Ewigkeiten eingebüßt“, sagt Dirk Ihlenfeldt, Vereinsvorsitzender und Architekt.

Das will der Schlossverein wieder ändern. Mit Mitteln der Gemeinde und dem Denkmalschutz aber auch durch Spenden und eigene Gelder haben die Mitglieder in den vergangenen Jahren schon größere und kleinere Arbeiten im Gebäude erledigt. Sie haben die Fenster ausgetauscht, den Fußboden erneuert, die Wände in Ordnung gebracht, neue Stromanschlüsse verlegt. Das bisher wohl größte Projekt war der Saal im Obergeschoss: Mit viel Mühe und nach Vorgaben des Denkmalschutzes hat der Verein ihn wieder in einen festlichen Saal verwandelt.

„Nun allerdings sind wir an einem Punkt, wo die finanziellen Mittel nicht mehr reichen“, erklärt Dirk Ihlenfeldt. Deshalb sind weitere Fördermittel nötig. Damit die Gemeinde die wiederum beantragen kann, braucht es zunächst Baurecht. In einem ersten Schritt muss die Gemeinde deshalb den Behörden anzeigen, wie das Schloss künftig genutzt werden soll.

Der Schlossverein hat da bereits konkrete Vorstellungen: Während der Saal für Konzerte, Lesungen, Vorträge oder Feiern genutzt und vermietet werden soll, sind die Räume im Erdgeschoss für dauerhafte und wechselnde Ausstellungen vorgesehen. „Wir wollen hier zum Beispiel regionalen Künstlern einen Platz geben“, erzählt Heidi Schweizer. Dauerhaft präsentiert werden könnte die Landkreisgalerie, die früher auf Schloss Zuschendorf zu sehen war und derzeit auf dem Pirnaer Sonnenstein eingelagert ist. Zu Veranstaltungen könnten Besucher schließlich auch im Kellergewölbe Platz nehmen. Dort will der Verein einen Bierkeller und eine Weinstube einrichten. Den Ausschank übernimmt dann der Verein. „Eine gewerbliche Vermietung ist nicht vorgesehen“, erklärt Dirk Ihlenfeldt.

Bis es allerdings so weit ist, wird noch einige Zeit vergehen. „Die Sanierung wird sich über Jahre ziehen“, sagt er. Denn es gibt einiges zu tun: Neben der Renovierung der übrigen Räume braucht es unter anderem auch ordentliche Sanitärräume und ein zweites Treppenhaus als Fluchtweg. „Das alles ist abhängig davon, wie die Gemeinde Fördermittel bekommt“, sagt Dirk Ihlenfeldt. Die Mehrheit des Gemeinderats zumindest unterstützt das Vorhaben: Sie hat jetzt zugestimmt, dass der Vereinschef in den kommenden Wochen die Planungsunterlagen für die Behörden erarbeiten darf. Hat die Gemeinde Baurecht, kann sie dann voraussichtlich im Spätsommer die ersten Förderanträge stellen. „Wenn alles gut geht, können wir nächstes Jahr vielleicht schon loslegen.“

Dass Kunst und Kultur ins Schloss passen, daran hat der Verein keinen Zweifel. „Wir haben sogar schon ein Alleinstellungsmerkmal gefunden“, sagt Heidi Schweizer. Bei den Forschungen ist sie auf Louis Ferdinand von Rayski gestoßen. Er war einer der bedeutendsten Porträtmaler des 19. Jahrhunderts, gilt als Vorreiter des Impressionismus in Deutschland. Vor allem beim sächsischen und fränkischen Adel gefragt, war er viel unterwegs. „Hin und wieder besuchte er seine Großeltern in Struppen. Ihnen gehörte damals das Schloss“, erzählt Heidi Schweizer.

Am Freitag lädt der Schlossverein zum ersten Sommernachtsball ein. Die Gäste erwartet ein Programm unter anderem mit Musik und Feuerwerk. Los geht’s um 19 Uhr, Eintritt ist ab 18 Uhr. Um festliche Kleidung wird gebeten. Karten sind für je 25 Euro beim Bäcker Bohse und in der Gemeindeverwaltung erhältlich.

Kontaktieren Sie uns!

Schlossverein Struppen e.V.

Kirchberg 6, 01796 Struppen

Telefon: 035020 75816

Mail: post@schloss-struppen.de

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